Perspektive wechseln – Haltung zeigen – Freiräume suchen

Perspektive wechseln – Haltung zeigen – Freiräume suchen

„Wie geht Demokratie?“ Diese Frage erhält im aktuellen gesellschaftlichen Kontext für den Unterricht und das Schulleben eine besondere Bedeutung.
In diesem Workshop beleuchten wir zunächst die Bedeutung der Lehrkraft und im zweiten Schritt die Schüler*innenperspektive im Setting Demokratiebildung.
Eine professionelle Auseinandersetzung mit Demokratiebildung ist weit mehr als bloßes theoretisches Verständnis darüber. Die Qualität von Demokratiebildung hängt von den Handlungen, Kompetenzen und der eigenen Überzeugung der Lehrkräfte ab. Die Rolle einer Lehrkraft in der Demokratiebildung ist geprägt von einem fortlaufenden Entwicklungs- und Lernprozess, in dem Selbstreflexion eine zentrale Rolle im pädagogischen Handeln einnimmt. Hierbei sind lebensgeschichtliche Erfahrungen von entscheidender Bedeutung, da sie das berufliche demokratische Handeln und Denken positiv oder negativ beeinflussen können. Somit ist Demokratiebildung auf besondere Weise biografisch eingebettet.
Schüler*innen lernen Demokratie nicht ausschließlich, indem sie Wissen über diese Gesellschaftsform erlernen. Schüler*innen müssen das demokratische Handwerkszeug ausprobieren und anwenden, indem sie Themen, die für sie relevant sind, eigenverantwortlich zum Wachsen bringen. Dazu benötigen sie Freiräume und pädagogische Begleitung. Der Klassenrat bildet dabei eine Keimzelle für die Partizipation von Schüler*innen. Von hier aus entwickeln sich Ideen und Projekte, die über den Schüler*innen-Rat hinaus auch im Unterricht bearbeitet werden und somit die Schulgemeinschaft in Bewegung bringen können.
Ein Perspektivwechsel von allen Mitarbeitenden in der Schule, die Suche nach Freiräumen sowie Mut und das Bewusstsein, dass auch mal etwas schiefgehen kann, bilden für dieses Lernen den Rahmen in der Schule.

Unsere Ziele/ Themenschwerpunkte

  • Biographisches Wissen
  • Professionalisierung von Lehrkräften
  • Demokratielernen und Partizipation von Schüler*innen im psychologischen und gesellschaftlichen Kontext
  • Demokratisches Handwerkzeug in der Praxis und die Relevanz des Klassenrates
  • Freiraum-Suche

Renate Loest-König ist Lehrkraft an der Otfried-Preußler-Schule in Hannover. Partizipation gehört-im Klassenrat, in den offenen Lernzeiten, im Frei-day und Projekt zu ihrer täglichen Praxis. Vor 7 Jahren startete sie als SV-Berater*in für den Bereich der Grundschulen im RLSB Hannover. In dieser Zeit erarbeitete sie ein Beratungsangebot insbesondere für die Grundschulen und erfuhr im täglichen Tun, dass Partizipation und Demokratielernen nicht nur eine Sache der Schüler*innen-Vertretung ist. Partizipation und Demokratielernen ist ihrer Ansicht nach eine Aufgabe der Schulgemeinschaft und bringt vielfältige Schulentwicklungsprozesse mit sich. Als Kinderrechteschulen-Trainer*in hat sie dazu ein Schulentwicklungs-Tool kennengelernt und getestet. In diesem Frühling wechselte sie von der SV-Beratung in die Fachberatung des RLSB Hannover.

Annette Menzel ist Lehrkraft an der IGS Stöcken in Hannover. Die vergangenen 6 Jahre war Sie am Institut für Sportwissenschaft in Hannover als abgeordnete Lehrkraft in der Sportlehrkräfteausbildung tätig. In Ihren Seminaren am Institut für Sportwissenschaft hat sie dabei besonders die Qualität und die damit verbundenen Kompetenzen und Handlungen der Lehrkräfte für Demokratiebildung interessiert. Demokratiebildung, die auf besondere Weise biographisch eingebettet ist, die Professionalisierung von Lehrkräften und die Möglichkeiten von Demokratiebildung in der Schule waren Schwerpunkte ihrer Seminare.

Seit April 2025 ist Annette Menzel zusammen mit Frau Loest-König Fachberaterin für Demokratiebildung des RLSB Hannover.